Von Schmerz und Hoffnung
Keno Weber zelebriert mit drei Chören Verdis Requiem in der Markuskirche
VON MICHAEL MEYER-FRERICHS (HAZ, 24. Okt. 2016)
Verdis Requiem mit einem Laienchor auf die Bühne zu bringen ist ein heikles Unterfangen. Meist scheitert es schon an der Besetzungsstärke des Chores oder an der Finanzierbarkeit des Orchesters. Wie gut, dass Keno Weber drei von ihm geleitete Chöre für dieses Projekt zusammengebracht hat.
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Oratorienchor in der Neustädter Hof- und Stadtkirche
VON LUDOLF BAUCKE (HAZ, 22. Apr. 2013 )
Die Wege zu künstlerischem Profil sind vielfältig. Einen davon, das sorgfältig gestaltete Programm, wählten der Hannoverscher Oratorienchor und sein seit dem vergangenen Jahr arbeitender Leiter Stefan Vanselow. Sie schlugen mit ihrem gut besuchten Konzert in der Neustädter Hof- und Stadtkirche den Bogen von Johann Sebastian Bach ins Baltikum und verknüpften die nur aus den Teilen Kyrie und Gloria bestehende G-Dur Messe des Thomaskantors mit der ganz anders gearteten Berliner Messe des aus Estland stammenden Arvo pärt. Es begegneten sich koloraturenreiche Chorpolyphonie und von synchronem Sprachduktus geleitete Akkordik. Der Chor war auf beide Aufgabefelder sehr gut vorbereitet worden. Bachs vertrackte Mehrstimmigkeit pulsierte, und Arvo Pärts schlichtere Akkordik ließ durch ihren stetigen Fluss aufhorchen. Auf Pomp wurde verzichtet. Das Sanctus klang ehrfürchtig und die eindringliche Friedensbitte im Agnus Dei so leise, dass der Applaus erst nach merklicher Pause einsetzte.
Die vier in der Bach-Messe geforderten Vokalsolisten profilierten die Musik mit stimmlicher Frische. Der Bassist Daniel Bacsinsky und der Tenor Sebastian Franz gaben sich vor allem koloraturenerprobt. Die Sopranistin Anna Bürk und die Altistin Anna-Dora Capitelli gestalteten das geschmeidige Domine Deus als anmutiges Duett. Mit von der Partie war die Hannoversche Hofkapelle - eigentlich ein barockerfahrenes Ensemble. Im Zusammenklang mit den Stimmen des Oratorienchors fiel jedoch auf, das die hohen Instrumente deutlich eleganter mit den Singstimmen harmonierten, während die als Generalbass agierenden beiden Violoncellistinnen und die Kontrabassistin eher eigenwillig und viel zu selten stimmkonform musizierten. Derartige Routine freilich verbot sich im instrumentalen Intermezzo. „Viatore" für elf Solostreicher des Letten Peteris Vasks war Neuland für die mit barocken Bögen spielenden Instrumentalisten, doch gerade das garantierte dem zwischen Stille und Bewegung, zwischen hohen und tiefen Registern schwebenden Musik viel Reiz. Vasks hat das Werk übrigens als Hommage für Arvo Pärt komponiert. Der Brückenschlag von Bach zu Pärt wurde überzeugend verwirklicht.
Sturm der Begeisterung
Orffs „Carmina Burana“ im NDR-Sendesaal
VON LUDOLF BAUCKE (HAZ, 20. Okt. 2014)
Der logistische Aufwand war immens: Auf Einladung der Hannoverschen Orchestervereinigung gastierten gleich vier Chöre gemeinsam mit den Instrumentalisten im ausverkauften großen NDR-Sendesaal mit Carl Orffs „Carmina Burana“.
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Dynamische Kontraste und Mut zum Pathos
VON RAINER SLIEPEN (Wolfenbütteler Zeitung 07. Okt. 2014)
St. Trinitatis platzt aus allen Nähten. Die Konzertveranstalter hatten mit der Orchestervereinigung und dem Oratorienchor Hannover, der Kantorei St. Marien Wolfenbüttel, dem Konzertchor Clazz und dem Kinderchor der Hochschule für Musik Hannover einen riesigen Apparat aufgeboten. Für den Publikumsmagneten „Carmina Burana“ von Carl Off der richtige Zuschnitt.
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10 500 Besucher erleben bei den NDR-Proms ein Musikspektakel im Kuppelsaal und im Stadtpark
VON JUTTA RINAS (HAZ, 15. Sep. 2014)
Was für eine Szene! Was für ein sprechendes Bild! „Rule, Britannia!“: Inbrünstig schmettert das Puplikum im hannoverschen Kuppelsaal den Refrain jenes berühmten Stückes von Thomas Augustine Arne von 1740, das als heimliche englische Nationalhymne gilt.